... oder vielleicht doch?
Vielleicht ist es euch auch schon aufgefallen, dass viele Menschen so tun, als wäre dein Leben vorbei, sobald du schwanger bist bzw. dein Baby da ist. „Dann ist es erstmal vorbei mit trauter Zweisamkeit!“, „Nichts mehr mit Alkohol, Party und die Nacht durchmachen!“, „Wenn Lian da ist, kannst du aber nicht mehr den ganzen Tag unterwegs sein!“, „Urlaub machen? Mit Baby ist das nicht mehr so einfach!“
Das ganze Gerede der anderen Leute habe ich während der Schwangerschaft über mich ergehen lassen und mir im Stillen immer nur gedacht... Warum denn eigentlich nicht? Warum sollte sich mein Leben komplett ändern, nur weil da auf einmal ein kleines Wesen in dein Leben tritt? Dass sich ein Leben mit Baby verändert, das wird natürlich Jedem klar sein, aber in welcher Art und Weise es sich ändert, haben wir Mamas und Papas meiner Meinung auch ein Stück weit selbst in der Hand. Denn warum sollte man viele der Dinge, die man vorher getan hat, nicht auch mit einem Baby machen können? Natürlich fallen ein Abend im Kino oder ein Tag im Spa mit einem Baby raus, aber ein Kaffee mit der Freundin, ein Bummel durch Köln oder ein Mädelsabend im Lieblingsrestaurant und dem neusten Klatsch und Tratsch... warum sollte das auch mit Baby nicht prima funktionieren?
In den ersten paar Tagen und Wochen haben wir uns natürlich voll und ganz auf die Bedürfnisse von Lian konzentriert und unseren Tag nach seinen Essens- und Schlafphasen ausgerichtet. Wir haben uns beschnuppert, uns Tag für Tag besser kennengelernt und aufeinander eingespielt, langsam aber sicher einen Rhythmus für uns und ihn gefunden. Nach der Anfangsphase haben wir dann relativ schnell wieder angefangen, „unser Leben“ zu leben. Wir waren abends gemütlich essen, haben Freunde und Familie besucht, sind stundenlang durch Babymärkte und Bekleidungsgeschäfte gebummelt. Der kleine Mann natürlich immer an unserer Seite. Und was soll ich den ganzen Miesepetern und Pessimisten sagen? All das klappt super... auch mit Baby.
Lian schlummert wirklich überall, ob im Restaurant, auf der Weihnachtsfeier oder beim Umzug von Freunden. 4 Mahlzeiten pro Tag zu fast festen Zeiten machen es uns einfach, auch mal den ganzen Tag mit ihm unterwegs zu sein. Er ist immer entspannt und gut gelaunt, so dass wir eigentlich alles so machen wie vorher auch. Nur eben nicht mehr zu zweit, sondern nun zu dritt.
Jede Mama muss selbstverständlich für sich selbst entscheiden, wie sie ihr Leben lebt und wie sie ihr Leben mit Baby gestaltet. Aber manchmal kann ich Mütter nicht verstehen, die ihr Baby nicht mal bei dem eigenen Vater lassen wollen. Warum denn nicht? Nirgendswo anders ist ein Baby doch so gut aufgehoben wie bei seinem Papa. Hier fühlt es sich wohl und geborgen und ihr habt den Kopf frei für euch - ein paar Stunden im Fitnessstudio oder beim Rückbildungskurs, für einen Mädelsabend mit den besten Freundinnen in eurem Lieblingsclub oder wichtige Termine, die ihr nicht unbedingt mit Baby erledigen wollt.
Und wofür gibt es Omas, Opas, Tanten oder Onkel? Jeder einzelne von Ihnen würde sich mit Sicherheit freuen, auf den kleinen Wurm aufzupassen und so kann man sich auch als Eltern ein bisschen Zweisamkeit gönnen und einfach mal wieder „Paar“ sein und eben nicht nur Mama und Papa.
„Mit Kindern könnt ihr das aber nicht mehr machen!“... Ich sage definitiv „DOCH“. Aber wie seht ihr das?
Du hast es soooo gut geschrieben! Vor 3 Monate hatte ich auch gedacht so was wie "jetzt ist alles vorbei" aber wenn du alles gut planen und organisieren kannst, geht's super! Mit meinem Sohn mein Leben ist selbstverständlich anders geworden aber ist immer noch mein Leben!
AntwortenLöschenL.G.